Prävention und Unterstützung bei psychischen Problemen – so beugst du vor
Mental Health gewinnt zunehmend an Bedeutung. Awareness ist einer der wichtigsten Faktoren, mit denen du psychische Veränderungen erkennen und ihnen präventiv begegnen kannst. Bevor du effektive Unterstützung bekommst, ist Selbsterkenntnis der erste Schritt. Viele Menschen leiden unter psychischen Problemen und akzeptieren sie als gegeben. Die Hauptgründe dafür sind häufig Scham und Angst vor Stigmatisierung. Rund ein Drittel aller Deutschen leiden einmal im Leben unter einer psychischen Erkrankung und hier gibt es keinen Grund für Stigmatisierung.
- Problem im Alltag: Wie du gegen Mobbing und Diskriminierung vorgehst
- Bin ich depressiv? Wie sich psychische Erkrankungen zeigen
- Anzeichen für den Burnout – diese Symptome solltest du kennen
- Anzeichen für eine Angststörung – nur vorsichtig oder krankhaft?
- Therapie, Psychopharmaka oder Coaching – was passt zu dir?
- Fazit: Psychische Präventionsmaßnahmen können vor Erkrankungen schützen
Problem im Alltag: Wie du gegen Mobbing und Diskriminierung vorgehst
Mobbing beginnt nicht selten schon in der Schulzeit. In einer Umfrage gaben 12 % der Jugendlichen an, dass sie häufig gemobbt werden. Bei Erwachsenen steigt die Zahl sogar, hier sind es 33 % aller Umfragen-Teilnehmer, die schon einmal betroffen waren. Dabei beginnen die Vorfälle oft im kleinen Rahmen, womöglich nimmst du sie nicht einmal richtig wahr. Mobbing kann unterschiedliche Formen
annehmen, einschließlich verbaler Angriffe (Beleidigungen, Drohungen), physische Gewalt, soziale Ausgrenzung und sogar Cybermobbing. Generell zeichnet sich Mobbing jedoch durch kontinuierliche und wiederholte negative Handlungen gegenüber einer Person über einen längeren Zeitraum ab. Diese Handlungen ziehen darauf ab, dem Opfer Schaden zuzufügen oder es zu demütigen.
Abzugrenzen von klassischem Mobbing ist Diskriminierung. Wirst du aufgrund deiner Religionszugehörigkeit, deiner Ethnie, deines Geschlechts oder deiner Sexualität schlechter gestellt oder ausgrenzt, spricht man von Diskriminierung. Beides musst du weder hinnehmen noch akzeptieren, du bist nicht schuld! Es ist wichtig zu betonen, dass Mobbing und Diskriminierung komplexe und ernsthafte Angelegenheiten sind, die professionelle Unterstützung erfordern kann. Wenn du selbst oder jemand, den du kennst, von Mobbing oder Diskriminierung betroffen ist, zögere nicht, professionelle Hilfe von einem Psychologen, Psychotherapeuten, Selbsthilfegruppen oder auch Online-Angeboten in Anspruch zu nehmen.
Der erste Schritt beim Mobbing am Arbeitsplatz ist Rücksprache mit dem Arbeitgeber. Gehen die Anfeindungen allerdings vom Vorgesetzten aus, ist enorme Hilflosigkeit die Folge. Setze dich mit dem Betriebsrat oder der Personalabteilung zusammen, denn dort findest du ein offenes Ohr. Gibt es in deinem Unternehmen keinen Rat, kann auch der Weg zu einem Anwalt hilfreich sein. Schreibe dir jeden Vorfall sorgfältig (mit Uhrzeit) auf und sprich auch mit einem Arzt darüber. Bist du aufgrund des Mobbings psychisch erkrankt, lass dir das bestätigen.
Bin ich depressiv? Wie sich psychische Erkrankungen zeigen
Dein Job belastet dich, die Kollegen sind alles andere als freundlich und in der Partnerschaft kommt es zu Problemen? Für viele Menschen reicht schon ein solcher Auslöser, um ernsthafte psychische Beschwerden zu entwickeln. Mit einem Anteil von 5,3 % ist die Depression eine der häufigsten mentalen Erkrankungen, von denen Menschen zwischen 18 und 79 Jahren einmal im Leben betroffen sind. Die Frage, ob du depressiv bist, kann nicht beantwortet werden, ohne eine professionelle Diagnosestellung durch eine qualifizierte Fachkraft, wie zum Beispiel Psychologen oder Psychiater. Dennoch gibt es häufige Anzeichen und Symptome von Depressionen sowie andere psychische Erkrankungen, auf die du achten kannst. Diese sind:
- Du fühlst dich scheinbar grundlos traurig.
- Das Interesse an deiner Umgebung und Freizeitaktivitäten ist gesunken.
- Körper und Geist fühlen sich schwach und energielos an.
- Du leidest unter Schlafstörungen und kannst dich nur schlecht konzentrieren.
- Ein permanentes Gefühl der Wertlosigkeit begleitet deinen Alltag.
- Du leidest unter Zukunftsangst und siehst in deinem Leben nur wenig Sinn.
Wichtig für dich: Diese Symptome können auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein und das alleinige Vorhandensein einzelner Symptome impliziert nicht, dass du eine diagnostizierbare psychische Erkrankung hast. Bei einer frühzeitigen Erkennung von Symptomen ist es trotzdem ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine rechtzeitige Behandlung kann wesentlich dazu beitragen, deine mentale Gesundheit zu verbessern. Leidest du unter Suizidgedanken, suche dir sofortige medizinische Hilfe. Du hast jederzeit die Möglichkeit, einen Rettungsdienst zu alarmieren oder Hilfe im Krankenhaus zu suchen. Notfallnummern sind:
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
- Bundesweite Notrufnummer: 112
- Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche: 116 111
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
Zusätzlich gibt es viele regionale Krisendienste und Beratungsstellen, die Unterstützung bieten können. Es ist wichtig, nicht zu zögern, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Suizidgedanken sind ein ernstes Symptom und es gibt professionelle Hilfe und Unterstützung, die dir zur Seite stehen kann.
Anzeichen für den Burnout – diese Symptome solltest du kennen
Zu einem Burnout kommt es, wenn du über einen längeren Zeitraum enormen Druck und Stress ausgesetzt bist und dich völlig überlastest. Der Begriff kommt vom Gefühl des „Ausgebranntseins“, einem Zustand der totalen Erschöpfung, oft als Resultat von chronischem Stress im Job und im Privatleben. Einem Burnout kannst du vorbeugen, indem du achtsam auf dein Wohlbefinden achtest und dadurch bei Überlastung rechtzeitig Grenzen ziehst. Die folgenden Symptome können darauf hindeuten, dass du dich auf dem Weg zu einem „Kurzschluss“ befindest und dringend eine Pause brauchst:
- Ständige Kopfschmerzen oder neu aufgetretene Magen-Darm-Beschwerden
- Verringerte Leistungsfähigkeit trotz Steigerung der Arbeitszeit
- Demotivation und zunehmende Lustlosigkeit
- Zynismus gegenüber deiner Umwelt
- Das Gefühl andauernder Frustration
- Deutlich gesteigertes Schlafbedürfnis und Müdigkeit, trotz ausreichend Schlaf
Einige Symptome überschneiden sich mit den Anzeichen einer Depression. Erkennst du dich in den obigen Punkten wieder? Suche dir Hilfe, bevor es zum Burnout kommt. Schau dich in deiner Firma um. Gibt es bereits Anlaufstellen zur Prävention und zum Schutz der Mitarbeiter? Nutze sie, dafür musst du dich nicht schämen.
Wichtig: Bestehen deine Symptome ausschließlich aus körperlichen Merkmalen, ist eine physiologische Untersuchung wichtig. Hinter plötzlichen Magen-Darm-Beschwerden kann auch ein Reizdarmsyndrom oder eine andere Erkrankung stecken.
Anzeichen für eine Angststörung – nur vorsichtig oder krankhaft?
Angst ist eine natürliche Emotion, die uns schützen soll. Sie hilft uns, Gefahren zu erkennen und entsprechend zu reagieren. In ihrer Grundfunktion ist Angst also nicht schlecht. Sie ist dazu da, uns vor Risiken zu bewahren und zu beschützen. Während der Steinzeit waren es Angstreaktionen, die unsere Vorfahren vor wilden Tieren oder Angreifern gewarnt haben. Ohne diese körperlichen Auswirkungen wäre Flucht kaum möglich gewesen.
Doch manchmal können Ängste überhandnehmen und unser Leben stark beeinflussen. Anzeichen einer Angststörung können vielfältig sein und es gibt viele verschiedene Arten von Ängsten. Du fühlst dich vielleicht oft überwältigt, hast ständig Sorgen oder erlebst körperliche Symptome wie Herzklopfen, Zittern, oder Schwindel. Es kann auch sein, dass du dich zurückziehst, weil dich die Angst vor bestimmten Situationen oder Dingen lähmt.
Wenn du merkst, dass deine Angst dich im Alltag stark einschränkt und du Schwierigkeiten hast, deine normalen Aktivitäten auszuführen, ist es wichtig, darüber zu sprechen und dir entsprechende Hilfe zu holen. Kognitive Verhaltenstherapie ist eine besonders wirksame Behandlungsmethode von Angststörungen.
Therapie, Psychopharmaka oder Coaching – was passt zu dir?
Bist du von einer der obigen Erkrankungen betroffen oder befürchtest, dich auf dem Weg dorthin zu befinden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du Abhilfe schaffen kannst. Ein erster wichtiger Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann dir helfen, einen Psychiater zu konsultieren oder eine Therapiestelle zu finden. Du leidest nicht an einer psychischen Erkrankung, hast aber Schwierigkeiten mit
Stress umzugehen und Angst vor einem Burnout? An dieser Stelle ist soulx eine passende Anlaufstell, um präventiv gegen die möglichen Folgen von Überlastung vorzugehen. Erarbeite dir Strategien für mehr Resilienz und Achtsamkeit, um deine Stresskompatibilität zu stärken.
Fazit: Psychische Präventionsmaßnahmen können vor Erkrankungen schützen
Zu einer psychischen Erkrankung kann es in jeder Situation kommen. Es spielt keine Rolle, welche gesellschaftlichen Status du hast oder welche Lebensumstände vorherrschen. Psychische Präventionsmaßnahmen können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, psychische Erkrankungen vorzubeugen oder zumindest ihren Verlauf zu mildern. Durch frühzeitige Interventionen und die
Förderung von gesunden Verhaltensweisen kann das Risiko für psychische Probleme reduziert werden. Je besser du dich selbst und die Anzeichen psychischer Probleme kennst, desto effektiver kannst du also vorbeugen.