Psychologische Unterstützung und Beratung – du bist nicht alleine.
Wenn dir alles über den Kopf wächst und du deine Gedanken und Emotionen nicht mehr kontrollieren kannst, ist Unterstützung wichtig. Allerdings sind Themen wie „Psychotherapie“ oder „psychische Erkrankungen“ für viele Menschen mit Scham behaftet – zu Unrecht! Ebenso wie der Körper erkranken kann, ist auch der Geist anfällig für Symptome und Erkrankungen. Schaffst du es alleine nicht, deine Beschwerden zu bewältigen, ist es wichtig, dass du dir rechtzeitig Hilfe suchst.
- Im Akutfall – Telefonseelsorge und andere Anlaufstellen.
- Die psychiatrische Klinik zur Krisenintervention.
- Warteplätze für Psychotherapie für aktive Hilfe.
- Hilfe zur Selbsthilfe in Foren und realen Gruppen.
- Psychologische Hilfe online suchen und finden.
- Die Bedeutung von Corporate Mental Health Programms für die Zukunft.
- Fazit: Suche dir Hilfe, wenn du sie brauchst.
Im Akutfall – Telefonseelsorge und andere Anlaufstellen.
Manchmal sind es akute Krisen, die uns unerwartet völlig aus der Bahn werfen. Betroffen sind nicht nur Erwachsene, sondern sogar schon junge Menschen, wie eine Studie der Universität des Saarlandes zeigte. Rund 54%, der in der Studie befragten Jugendlichen, berichteten über klinisch auffällige Angstsymptome. 41% von ihnen berichteten über Depressionssymptome, wie etwa dem Gefühl von Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit oder Schwermut. Über alle Altersgruppen hinweg zeigt sich, dass Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer: So leiden deutschlandweit rund 15,4 Prozent der Frauen und knapp 8,9 Prozent der Männer unter depressiven Symptomatiken.
Hast du akut das Gefühl, es nicht mehr alleine zu schaffen, ist schnelle Hilfe wichtig. Als erste Anlaufstelle bieten sich Telefonseelsorgen an, die dir anonym und jederzeit zur Verfügung stehen. Hier findest du Ansprechpartner:innen, wenn du das dringende Bedürfnis zum Reden hast. Die Gesundheitsämter der meisten deutschen Städte inkludieren außerdem einen Sozialpsychiatrischen Dienst, der bei Krisensituationen telefonisch Hilfe leisten kann.
Die psychiatrische Klinik zur Krisenintervention.
Je nach Art und Symptomatik der Krise reicht ein Telefonat allerdings oft nicht aus. Fühlst du dich überfordert, hast Suizidgedanken und befürchtest eine ernsthafte Gefahr für deine Gesundheit, brauchst du sofortige Hilfe. Hier einige Möglichkeiten, was du in dieser Situation tun kannst:
- Nimm direkten Kontakt zu einem Krankenhaus in deiner Nähe auf, das eine psychiatrische Abteilung hat.
- Kontaktiere den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117.
- Rufe in einer Phase der Eskalation den Rettungsdienst (112), wenn du beispielsweise kurz davor bist, dir etwas anzutun.
Warteplätze für Psychotherapie für aktive Hilfe.
Viele psychische Krisen sind akut, erfordern aber kein hochakutes Eingreifen durch den Rettungsdienst oder ein Krankenhaus. Spätestens dann wird es schwierig, denn die Wartezeiten für Therapieplätze werden immer länger. Eine Möglichkeit, dir in der Überbrückungszeit erste Hilfe zu suchen, bietet dir soulx: Hier findest du rund um die Uhr Tipps und Übungen, die dir dabei helfen können, dein Befinden zu verbessern.
Die erste Anlaufstelle für die Suche nach einem Therapieplatz ist deine Hausarztpraxis. Hier kann eine erste Einschätzung der Situation erfolgen. Auf Wunsch bekommst du hier auch Auskunft darüber, welche Psychotherapeut:innen in deiner Nähe verfügbar sind. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst (116117) kann dir dabei helfen, Behandlungsmöglichkeiten in deinem Umfeld zu finden und einen Termin für ein psychotherapeutisches Erstgespräch zu vereinbaren.
Wusstest du schon: Erstgespräche sind für psychotherapeutische Praxen verpflichtend! Pro Praxis sind wöchentlich 100 Minuten für solche Erstkontakte reserviert. Auskunft zu möglichen Anlaufstellen erhältst du über den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116117). Der Terminservice deiner Krankenkasse kann dir zusätzlich helfen, einen ersten Kontakt zu ermöglichen. Dafür benötigst du deinen Vermittlungscode von deiner Hausarztpraxis und buchst deinen Termin dann über die Onlinepräsenz.
Hilfe zur Selbsthilfe in Foren und realen Gruppen.
Manchmal reicht schon das Gefühl nicht alleine zu sein, um wieder mehr Kraft zu schöpfen. Das Internet bietet dir die Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen. Selbsthilfe in Foren und realen Gruppen bieten Gemeinschaft, Austausch von Erfahrungen und Ratschlägen, Zugang zu Informationen und Ressourcen, vielfältige Perspektiven, Empowerment durch gegenseitige Unterstützung sowie Anonymität und Zugänglichkeit für den Austausch über persönliche Probleme. Bevorzugst du den direkten Kontakt, nutze Selbsthilfegruppen. Hier findest du eine Auflistung verschiedener Online-Selbsthilfegruppen: www.nakos.de
Psychologische Hilfe online suchen und finden.
Je nach psychologischem Krankheitsbild fehlt Betroffenen oft nicht nur die Energie, sondern auch der Mut nach einer Psychotherapie zu suchen und sich aktiv um einen Platz zu bemühen. Die Digitalisierung hat dazu beigetragen, dass immer mehr Online-Psychotherapie-Angebote zur Verfügung stehen. Sie sollen den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtern.
Die Qualität digitaler Gesundheitsleistungen ist dabei in der Regel nicht schlechter als die Behandlung vor Ort, denn am anderen Ende der digitalen Leitung sitzen ausgebildete Psychologinnen und Psychologen, die dir bei der Bewältigung deiner Probleme helfen. Gleichzeitig sparst du dir die langen Wartezeiten auf einen festen Therapieplatz und hast schnelleren Zugang zu Hilfsleistungen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn deine Symptome akut sind. Je früher du die angemessene Behandlung bekommst, desto erfolgreicher ist sie. Denn bleiben Angststörungen, Depressionen und Burnout-Anzeichen länger unbehandelt, kann es zu einer Chronifizierung der Symptome kommen.
Aber wie funktioniert eine digitale Psychotherapie? Wie bei einer vollwertigen Therapie in der Praxis erhältst du regelmäßige Termine. Diese finden online per Videoanruf statt. Einige Anbieter:innen halten zusätzlich eine Krisenhotline bereit, die du während akuter Notsituationen nutzen kannst.
Wenn du noch unentschlossen bist, was den Beginn einer Psychotherapie betrifft, können Online-Angebote wie soulx dir in der Zwischenzeit Hilfestellungen und Tools an die Hand geben, mit denen du deine mentale Gesundheit pflegen kannst.
Die Bedeutung von Corporate Mental Health Programms für die Zukunft.
Das Thema psychologische Gesundheit gewinnt auch in Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Denn das mentale Wohlbefinden der Angestellten beeinflusst nicht nur die Zahl der jährlichen Krankschreibungen, sondern auch langfristige Faktoren wie Produktivität, Motivation und Mitarbeiterbindung. Immer mehr Betriebe setzen deshalb auf Corporate Mental Health Programme wie soulx,
welche die psychische Gesundheit der Mitarbeiter:innen fördern sollen.
Wenn dein:e Arbeitgeber:in ein solches Programm anbietet, lohnt es sich, dieses einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn bei den Mental Health Initiativen für Betriebe geht es nicht darum, psychisch kranke Mitarbeiter:innen zu identifizieren. Im Gegenteil: Der Sinn der Programme besteht vor allem darin, ernsthaften Krankheitsbildern vorzubeugen und stattdessen auf Prävention zu setzen. Zu diesem Zweck kommen beispielsweise folgende Optionen infrage:
- Prävention: Durch Workshops erfährst du mehr über psychische Gesundheitsthemen und hast die Chance, deine Resilienz zu stärken.
- Unterstützungsangebote: Dein:e Arbeitgeber:in stellt dir Ressourcen wie psychologische Beratungsdienste oder Notfallteams zur Verfügung, an die du dich im Ernstfall wenden kannst.
- Arbeitszeitarrangements: Die Förderung der Work-Life-Balance trägt dazu bei, dass du besser mit belastenden Situationen umgehen kannst. Corporate Mental Health kann auch bedeuten, dass du unbezahlten Urlaub zur Auszeit nehmen oder verstärkt im Homeoffice arbeiten kannst.
- Kommunikation: Psychische Belastungen offenen kommunizieren zu dürfen, ist ein wertvoller Ansatz, der dazu beiträgt, Stigmatisierung und Angst vor negativen Konsequenzen abzubauen. Unternehmen, die aktiv eine offene Kommunikationskultur fördern und sich mit Programmen wie soulx um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden bemühen, schaffen so eine Atmosphäre, in der du Stress und Überlastung frühzeitig thematisieren kannst.
Studien zeigen, dass die Investition in die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden auch aus Sicht der Arbeitgeber:innen von großer Bedeutung ist. Sollte dein Arbeitsplatz diesbezüglich noch zu wünschen übriglassen, lohnt es sich, das Thema mentale Gesundheit beim nächsten Gespräch mit den Führungskräften einmal aufzugreifen.
Fazit: Suche dir Hilfe, wenn du sie brauchst.
Statistisch gesehen erleidet jeder fünfte Erwachsene einmal im Leben eine depressive Episode. Diese Zahlen zeigen, dass psychische Erkrankungen keine Seltenheit sind. Betroffen sind Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Stehst du vor einer großen Krise und kommst alleine nicht mehr weiter, ist es wichtig, dass du dir schnell Hilfe suchst. Ob es soulx ist, ein Online-Selbsthilfeforum oder eine Psychotherapie – mittlerweile gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.